Bildbesprechung mit Prof. Markus Lüpertz
“ Frag mich nicht was Du machen sollst, ich kann nur darauf reagieren, was Du machst. Ich kann nur über das reden, was gemacht wird. Das ist ein tolles Bild, weil es eine Idee von einem Kopf ist und einer Leinwand, mach doch mal 10 Stück davon, dann können wir drüber reden. im Anschluss sage ich dir ober es gut war oder schlecht. „
“ Das ist alles zu raffiniert, mal doch einfach mal, du bist doch kein Illustrator, vergiss mal die Leinwände da drunter, du musst an den Kern der Sache kommen, das ist alles zu illustrativ, mach auf weiße Leinwand oder Papier „
“ Solange du an der Sache arbeitest muss du die Proportionen achten, konzentriere dich vor dem malen auf die Zeichnung, die muss stimmen. Sie fangen an zu malen, wenn die Zeichnung stimmt, nein die Proportionen müssen stimmen! Du kannst das auch skizzenhaft anlegen und dann mit der Farbe korrigieren. Diese Übertreibungen, das möchte ich euch beibringen, dass ihr den Körper selbst entdeckt und begreift. Nicht festlegen, nass offen, frei bleiben. Du kannst auch gleich mit dem Pinsel rangehen, nur du musst die Strecken hinkriegen. „
“ Du solltest noch mehr hingucken und übertreiben. Oben Dünn unten Dick! Mach den Unterschied deutlich. Bisschen großzügiger. Das ist eine Vorstellung von dem was Du siehst, ohne dass du hingeguckt hast. Vielleicht ein bisschen härter, nicht ganz so raffiniert. Busen ist schön auf der Strecke, aber er sitzt anderes im Verhältnis zum Po. Das spannende am Akt ist die Beziehung zueinander. Schmal – Dick, nicht überall gleich, wenn Du genügend nackte Frauen gesehen hast, kannst Du das auch aus dem Kopf machen. Du machst das alles so raffiniert, hat das alles nass gemacht… du bist ein richtiges Filou ….. So ne Linie ist ein Verbrechen …. das gibt es in der ganzen Natur nicht!“
Prof. Markus Lüpertz, Akademie der Bildenen Künste, Kolbermoor, 2018